Eine weniger bekannte, aber nicht minder interessante Funktion mancher Laborwaagen ist der sogenannte Floating Range, der Ihre Waage deutlich vielseitiger macht. Sehen wir uns an, was Floating Range bedeutet, warum die Funktion nützlich ist und wer am meisten davon profitiert.

Fixed Range vs. Dual Range vs. Floating Range

Um Floating Range zu verstehen, ist es hilfreich, zunächst die Unterschiede zu anderen Bereichsfunktionen zu kennen.

Fixed (Fester Bereich)

Die meisten Waagen und Laborwaagen arbeiten mit einem festen Messbereich – eine Kapazität, eine Ablesbarkeit. Ein Beispiel dafür ist Luna LAB 214i, die eine Kapazität von 210 g mit einer Ablesbarkeit von 0,001 g bietet. Diese Ablesbarkeit bleibt gleich, egal ob das Wägegut 25 % oder 95 % der Maximalkapazität wiegt.

Dual (Zweibereichsmodus)

Dual Range bedeutet, dass eine Waage zwei unterschiedliche Kapazitäts- und Ablesbarkeitsbereiche bietet – einen niedrigeren, präziseren Bereich sowie einen höheren mit etwas geringerer Genauigkeit. Solange die Probe innerhalb des kleineren Bereichs liegt, erhalten Sie die feineren Ergebnisse. Überschreitet das Gewicht diesen Bereich, liefert die Waage bis zur höheren Kapazitätsgrenze die gröberen Ergebnisse.

Ein Beispiel: Equinox EAB 125i von Adam bietet eine Ablesbarkeit von 0,00001 g bis zu einem Nettogewicht von 62 g und 0,0001 g bis zur vollen Kapazität von 120 g. Doch Dual Range ist nicht nur auf Laborwaagen beschränkt – auch einige Einzelhandelswaagen wie Swift Preisrechnende Ladenwaagen von Adam verfügen über diese Funktion.

Equinox Dual-Range Semi-Micro Analytical Balance

Diese Eigenschaft ist ideal für Anwender, die das Maximum aus ihrer Waage herausholen wollen. Gerade bei hochpräzisen Laborwaagen wie Semi-Mikro-Modellen sind feste Bereiche oft einengend, da das Überladen schnell zum Problem wird. Dual Range schafft hier mehr Flexibilität – ohne auf Genauigkeit verzichten zu müssen.

Floating (Gleitender Bereich)

Floating Range ist eine Funktion bestimmter Dual-Range-Semi-Mikro- und Analysenwaagen, darunter Equinox und Solis von Adam. Floating Range ist nur möglich, wenn Dual Range bereits vorhanden ist. Die Funktion erlaubt es, fünfstellige Ableseergebnisse (0,00001 g) selbst dann zu erhalten, wenn die Probe in einem Behälter gewogen wird, der schwerer ist als die übliche Schwelle für fünfstellige Genauigkeit.

Warum ist Floating Range so nützlich?

Stellen Sie sich vor, Sie möchten eine kleine Menge Flüssigkeit in einem Glaskolben wiegen, der leer bereits 80 g wiegt (etwa so viel wie ein Stück Seife). Da das Gewicht des Kolbens die 62-g-Grenze für fünfstellige Ergebnisse überschreitet, könnten Waagen ohne Floating-Range-Funktion Ihre Probe nur mit vier Stellen Genauigkeit anzeigen. Wenn es auf höchste Präzision ankommt, ist das schlicht zu wenig.

Waagen mit Floating Range wie EAB 125i erlauben es Ihnen, den Kolben zu tarieren, sodass anschließend die Probe selbst mit fünfstelliger Genauigkeit gewogen werden kann – unabhängig vom Gewicht des Behälters. So bleiben Ihnen noch 58 g Spielraum bei fünfstelliger Genauigkeit, solange das Gesamtgewicht auf der Wägeplatte unterhalb der maximalen 120 g liegt.

Wer profitiert davon?

Ob Glaskolben, Wägeboote oder Bechergläser – Behälter wie diese sind essenziell beim Wägen. Ohne sie könnten Sie Flüssigkeiten oder Pulver kaum exakt wiegen, ohne Rückstände zu hinterlassen oder im schlimmsten Fall die Waage zu beschädigen. Und das möchte natürlich niemand bei so hochwertigem Equipment riskieren!

Floating Range ermöglicht die Nutzung hochwertiger Behälter, ohne bei der Genauigkeit Abstriche machen zu müssen. Das erhöht die Vielseitigkeit der Waage – ein klarer Vorteil für alle, die regelmäßig mit empfindlichen Proben arbeiten.

Sie möchten eine Waage mit Floating Range für Ihr Labor? Kontaktieren Sie das Adam-Team – wir helfen Ihnen gerne weiter.